Bourg de Saillon

Historische Stadt
Die am Ausgang der Salentse-Schlucht gelegene römische Siedlung Saillon zog sich im Mittelalter auf den Hügel zurück. Das von einem noch sichtbaren Mauerring umzogene Städtchen wird von den Ruinen der Burg und dem Bayard-Turm, Saillons Kennzeichen, beherrscht, der durch die westliche Mauer mit drei typischen Halbtürmen geschützt wird.

Von Guigonne...
Auch wenn ein paar Nostalgiker im Gedenken an die untröstliche Guignonne, die den Tod ihres Verlobten nicht überlebte, auf den Bayard-Turm steigen, unternehmen die anderen Besucher den mühsamen Aufstieg, um die herrliche Rundsicht zu geniessen.

...zu Farinet
Der unverbesserliche Falschmünzer Farinet war 35 Jahre alt, als er unter mysteriösen Umständen in der Salentse-Schlucht ums Leben kam. Zu seinen Gunsten plädieren die Werke Ramuz’ und anderer Schriftsteller, eine Rose, ein ungewöhnliches Falschgeld- Museum, ein von berühmten Personen gepflegter Weinberg und 21 farbenprächtige Glasgemälde an einem ungewöhnlichen Wanderpfad und schwindelerregenden Steg über die Schlucht, in der jener starb, der seine gefälschten 20-Rappen-Stücke grosszügig an Bedürftige verteilte.

Im Herzen der Weinberge
Rund um das Dorf stützen Trockenmauern Terrassen, auf denen die Winzer rund 30 Rebsorten anbauen und zu Klassikern (Fendant und Dôle), gesuchten Spezialitäten (Johannisberg und Cornalin), renommierten Tropfen (Arvine, Malvoisie und viele andere) und subtilen Assemblagen ausbauen.

Marmor von Saillon
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte und betrieb man man in Saillon einen Steinbruch, mit dessen Marmor Kirchen und Paläste in Paris, Aachen, London, Ars, Zürich, Bern und anderen Orten geschmückt wurden, wo er heute noch bewundert werden kann. Eine der berühmtesten Marmorarten, der Cipollino, ersetzte den Marmor von Euböa, den die Griechen und Römer für ihre Tempel und Kolonnaden verwendeten, bis die Vorkommen erschöpft waren.

Saillon, cité de l’asperge® !
Seit der Antike bekannt, im Laufe der Jahrhunderte vergessen, da den fürstlichen Tafeln vorbehalten, wurden die Spargeln im späten 19. Jahrhundert wiederentdeckt. Das für seine harntreibenden Eigenschaften bekannte Frühlingsgemüse, das die während des Winters angesammelten Toxine beseitigt, enthält viele Spurenelemente und Vitamine.

Drei Farben für ein und dasselbe Gemüse
Spargel ist eine Staude, aus deren Wurzelstock im Frühjahr Sprossen treiben. Diese Stengelsprossen mit ihren zarten Spitzen werden als Spargel gestochen.
• Weisser Spargel wird gestochen, bevor er mit dem Sonnenlicht in Berührung kommt.
• Violetter Spargel ist von leicht bitterem Geschmack und wird gestochen, sobald er die Erdoberfläche durchbrochen hat.
• Grünspargel wächst über der Erde, das Chlorophyll gibt ihm seine Farbe, seine Zartheit und seinen kräftigeren Geschmack.
• Wildspargel, die grünste und typischste Spargelart, ist selten und kaum grösser als ein Bleistift.
Ein Drittel der Schweizer Spargelproduktion, fast 40 Tonnen, stammen aus Saillon, Cité de l’asperge®, wo die Rückkehr des Frühlings mit einer Tafel gefeiert wird, auf der sich edle Tropfen und exquisite Spargeln ein Stelldichein geben. Darüber darf nicht vergessen werden, dass hier auch anderes Gemüse und Obst angebaut werden, die einige Produzenten im Direktverkauf vermarkten.