Val-de-Travers

Das Land der grünen Fee ...
Das Val-de-Travers hat viel zu bieten:
Neben Naturdenkmälern,  Uhrmacher-Tradition und Kulinarischem ist es auch die Wiege des Absinths. In diesem idyllischen Flusstal der Areuse  gibt es viel Ungewöhnliches, Appetitliches und auch Spektakuläres zu entdecken.

Hauptsehenswürdigkeiten der Region sind der Creux-du-Van, eine Felsarena hoch über dem Val-de-Travers, sowie die eindrucksvollen Areuse-Schluchten – alles echte Naturwunder.
Das Dorf Travers verdankt seinen Namen nicht, wie zu vermuten wäre, seinen Häusern.
Zwar mögen mache von ihnen etwas schief sein, doch diese Besonderheit verdanken sie eher den Korrekturen des Flusslaufs, die weit jüngeren Datums sind als die Namen von Dorf und Tal!
 
Wer zu Fuss oder mit dem Fahrrad in dieser schönen Neuenburger Gegend unterwegs ist, merkt schnell, dass es auf den grünen Hügeln viele Almbüvetten und Berggasthöfe gibt. Hier kann man Käse, Creme-Cornets oder hausgemachte Kuchen probieren, die solchen Ausflügen einen kulinarischen Reiz verleihen. Das Val-de-Travers verbindet oft Schönheit mit Tafelkunst. Die Weinkellerei Mauler in Môtiers ist dafür das beste Beispiel. Seit 1829 stellt die Familie Mauler in den schönen Mauern eines alten Benediktinerklosters nach der wahren, traditionellen Methode Sekt her, der durch dieses überlieferte Know-how eine weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Qualität erhält.
Im Val-de-Travers gibt es auch exzellente Chocolatiers, die Schokolade in unterschiedlichster Form anbieten: als Plättchen, Stifte, Pralinen, Trüffel, Würfel usw. Noch überraschender: Eine lokale Zuchtstation bietet Büffel-Mozzarella an. Das Fleisch der Büffel findet sich als Tartar auf den Tellern lokaler Restaurants wieder. Dasselbe gilt für den Neuenburger Bergkäse desselben Herstellers.
Ein weiteres Kuriosum und einmalig in Europa sind die Asphaltminen von Travers, die einen 1 km langen Stollen für das Publikum geöffnet haben (zu besichtigen mit Führer). Den Kumpeln dieser Mine verdanken wir eine weitere Delikatesse: in Asphalt gekochter Schinken, der vor dem Garen in mehrere Schichten Metzgerpapier gewickelt wurde, damit er schön saftig bleibt. Verkostung im Minen-Restaurant.

Heimat einer ganz besonderen Fee …
Im 18. Jahrhundert wurde im Val-de-Travers der Absinth erfunden. Damals gab es hier zahlreiche Brennereien, die das kostbare Gebräu in aller Herren Länder verschickten, bis ein Verbot 1910 dem ein Ende setzte. Trotzdem wurde die Produktion das ganze 20. Jahrhundert über heimlich fortgesetzt. Seit dem 1. März 2005 können die Destillierkolben wieder ganz legal arbeiten. Seither verkosten Fans in den kunsthandwerklichen Destillerien des Tals wieder echten Absinth. Im Juli 2016 wurde die IGP-Registrierung beantragt.
Trotz der Normalisierung der Lage für die berühmte „grüne Fee“ gibt es noch immer sichtbare Spuren der Prohibition. In diesen Zeiten gab es mitten im Wald geheime Absinth-“Brunnen“, wo Liebhaber den verbotenen Nektar mit der „noblen Bitterkeit“ probieren konnten. Diese Brunnen existieren noch. Als Zeugen legendärer Heimlichkeit schenken sie Eingeweihten oder Glückspilzen ganz besondere Augenblicke.
Das Maison de l’Absinthe in Môtiers ist dem mythischen Getränk gewidmet und befasst sich auf moderne Weise mit allen seinen Aspekten, von der Herstellung über den heimlichen Konsum und seine Folgen bis hin zu Verteufelung und Verbot. Heute findet man Absinth in vielen Spezialitäten: in Absinth-Würfeln, Wurst, Schokolade, Karamellbonbons, Chips usw.

Soufflé Mitterrand
Es gibt hier auch ein berühmtes Absinth-Soufflé namens „Soufflé Mitterand“.
Tatsächlich wurde es nach dem französischen Präsidenten benannt, der das Soufflé hier serviert und prompt Ärger mit der Justiz bekam, weil damals Absinth noch verboten war.

Lokale Begriffe
Absintheur = Absinth-Brenner
Absinth eintrüben = Absinth mit Wasser verdünnen

Le Festin neuchâtelois
Ein Muss für Gourmets auf der Suche nach kantonstypischen Geschmackserlebnissen ist auch das „Festin Neuchâtelois“, es erinnert an ein grosses Festmahl im Mittelalter. Seit 2011 ist es Tradition, jedes Jahr im März beim „Menu Terroir“ zwölf typisch Neuenburger Gerichte anzubieten. Geniessen kann man sie in den Partnerrestaurants, insbesondere im Six Communes in Môtiers. Dort werden alle Gerichte auf langen Gemeinschaftstischen sämtlichen Gästen auf einmal serviert. Ideal, um sich ein unvergessliches geschmackliches Reisesouvenir zu sichern!